Bilanz: Unwetter Emilia fegt mit 160 km/h über die Kanaren – 1500 Einsätze
Die Rettungstrupps und Feuerwehren der Kanarischen Inseln haben seit Freitag alle Hände voll zu tun. Kanaren-Sturm "Emilia" hat die Inseln kräftig durchgewirbelt. Eine Bilanz.
Kanaren-Unwetter Emilia hat für zahlreiche
Überschwemmungen gesorgt - wie hier auf Teneriffa.
"Emilia" hat die Kanaren kräftig durchgeschüttelt.
Der Winter-Sturm sorgte für teilweise bis zu neun Meter hohe Wellen. Das
Unwetter zieht seit Freitag über die Kanarischen Inseln und soll erst nach dem
Wochenende an Kraft verlieren. Zerstörung, vollgelaufene Keller und jede Menge
Schnee waren die Folge. Dazu gibt es auch weiterhin Unvernunft an einigen
Küsten.
Ein halber Meter Schnee liegt auf dem Teide auf
Teneriffa und in den höheren Lagen von Gran Canaria und La
Palma. Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde
haben jede Menge Zerstörung und Niederschlag auf die Kanaren gebracht.
Die kräftigsten Böen wurden bei Izaña auf Teneriffa
gemessen. Es folgte der Flughafen Gran Canaria mit 113 km/h. Auch die
Tiefsttemperatur von -2,8 Grad Celsius gehen an die Wetterstation auf
Teneriffa. Den kräftigsten Niederschlag meldet dagegen San Mateo auf der
Nachbarinsel. Dort gingen 145 Liter Wasser pro Quadratmeter nieder.
Das tropische Unwetter brachte auch die
Einsatzkräfte an ihre Grenzen: 1500 Zwischenfälle wurden gemeldet. Die
Aufräumtrupps werden noch Tage benötigen, um umgestürzte Bäume und Strommasten
zu entfernen, Felsabgänge zu räumen und weitere Unwetterschäden zu beseitigen.
Und der Regen hält vorerst an:
Unwetter Emilia bringt Schäden auf die Kanaren
Laut Behördenangaben konnten viele der Zwischenfälle von den
Einsatztrupps der Gemeinden gelöst werden. In Summe wurden sechs von zehn
Notrufen auf den östlichen Kanaren-Inseln gemeldet. Allein 400 davon ereigneten
sich in deren Provinz-Hauptstadt Las Palmas.
In Puerto del Rosario auf Fuerteventura wurden
zwei Insassen eines Autos vom Sturm in eine Schlucht gedrückt. Sie mussten
aufwendig geborgen werden. An den Küsten der Kanarischen Inseln wurden
vielerorts teils erhebliche Schäden gemeldet. Am Freitag waren Wellen von bis
zu fünf, am Samstag sogar mit bis zu neun Metern Höhe gemeldet worden.
Vorsorglich waren viele Küstenstraßen gesperrt worden. Garachico auf
Teneriffa gehört zu den Gebieten der Kanarischen Inseln, die bei Wetterlagen
wie dem aktuellen Unwetter Überschwemmungen fest einkalkulieren und schon vorab
alles abriegeln.
Kanaren: Flugausfälle am Wochenende, Regen auch am Sonntag
An den Flughäfen der Kanarischen Inseln kam es am Freitag
hauptsächlich zu Verspätungen. Am Samstag mussten 21 Verbindungen annulliert
werden. Dazu wurden weitere, teils erhebliche Verspätungen aufgebaut. Die
Fähren mussten vor allem Verbindungen zwischen Fuerteventura und Lanzarote streichen.
Weitere Linien konnten mit Einschränkungen verkehren.
Laut Fluglotsen habe eine Verbindung von Madrid nach
Südamerika zwischenzeitlich Geschwindigkeiten von bis zu 1150 km/h erreicht.
Sturm Emilia habe der Maschine nach Buenos Aires erheblichen Rückenwind
verschafft.
Am Sonntag bleiben zunächst noch Wetterwarnungen der Stufe
Gelb für alle Kanarischen Inseln bestehen. Der Süden Teneriffas erwartet
am ehesten abklingende Wellen. Lanzarote und Fuerteventura halten ihre
Gewitterwarnungen bis zum späten Nachmittag und damit am längsten aktiv. Trotz
abklingender Warnungen könne es weiterhin ungemütlich bleiben.
Quelle: https://www.teneriffa-news.com/
